NEUBAU EINES EINFAMILIENHAUSES IN STUTTGART
Bauherr Privat
BGF 287 m²
BRI 840 m³
Wohnfläche 144 m²
Leistungsphasen 1–9
Fertigstellung 10.2021
Fotografie Aras Gökten
Das Haus für eine junge Familie liegt in Stuttgart am Rande eines Baugebiets aus den 80er Jahren. Im Zuge einer nachträglichen Bebauung von freigelassenen Baugrundstücken, wurde das Einfamilienhaus auf einem schmalen und schwer zu bebauenden Grundstück entwickelt. Das Grundstück ist idyllisch gelegen, am Ende einer Wohnstraße, eingebettet zwischen Grünflächen, Gartenanlagen und Wäldern.
Der Entwurf besticht durch seine klare Formensprache und eine kompakte, monolithische Bauweise. Auf Grund der engen Grundstückssituation von nur 10 m Grundstücksbreite und einer steilen Hanggeometrie, entwickelt sich das Haus in die Höhe. Ein dunkler, anthrazit farbiger Baukörper ruht auf einem hellen, betongrauen Sockel. Der dunkle Baukörper ist kompakt und farbig aus einem Guss entwickelt. Sämtliche Details sind auf ein Minimum reduziert.
Das Haus wird wegen der Hangsituation eher ungewöhnlich von der Straße aus leicht abschüssig über das Untergeschoss betreten. Durch den zurückversetzten Eingang bildet sich spielerisch eine Vordachsituation und ein wettergeschützter Eingangsbereich. Eine Sitzbank aus monolithisch gegossenem Sichtbeton vermittelt hier zwischen Innen und Außen.
Über eine quer zum Baukörper gestellte Treppe gelangt der Nutzer in die darüber liegenden Geschosse. Die Treppe ist dabei verbindendes und gleichzeitig trennendes Element im Haus. Einerseits verbindet sie sämtliche Ebenen miteinander, man bewegt sich abwechselnd links und rechts um den Kern herum in die Höhe. Andererseits trennt die Treppe die Aufenthalts- und Schlafräume im Süden von dem dienenden Bereich im Norden. Je weiter man sich im Haus in die Höhe bewegt, um so privater werden die Bereiche.
Auf Grund der Hanglage entstehen im Haus unterschiedliche spannende Raumsituationen sowie Raumbeziehungen zum Außenraum. Durch den vorgezogenen Betonsockel des Untergeschosses entsteht eine großzügige Dachterrasse vor dem Wohnbereich im Erdgeschoss. Mittels einer großen öffenbaren Fensterfront kann der Wohnbereich im Sommer in den Außenraum erweitert werden. Von der Dachterrasse kann eine wunderbare Aussicht genossen werden. Der Blick schweift ins Tal und Grüne bis hin zu den Landmarken Bismarck- und Fernsehturm. Im darüber liegenden Geschoss liegt der dunkle Baukörper hinten auf dem Gelände auf. Der Innenraum geht hier mittels einer großen Terrasse in den rückwärtigen am Hang terrassierten Garten über. Im Innenbereich entwickelt sich das Obergeschoss über einen freien Luftraum in das Dachgeschoss und wird dort von einer Galerie gekrönt. Lediglich ein filigranes Edelstahlseilgewebe trennt das Dach- vom Obergeschoss und markiert die Absturzkante. Ein hohes über beide Geschosse reichendes Lichtband in der Ostfassade markiert die Mittelzone mit den Treppen und sorgt für lichtdurchflutete Räume und einen wunderbaren Lichteinfall bis tief in das Gebäude.
Die tragenden Außen- und Innenwände des Gebäudes sind mit Poroton-Mauerwerk errichtet. Die hierbei eingesetzten monolithischen Steine mit einer Stärke von 36,5 cm erreichen einen Dämmwert, der die Werte der EnEV spielend erreicht und gleichzeitig sämtliche Vorzüge einer Massivbauweise ermöglicht. Durch optimale Ausrichtung des Gebäudes und ein abgestimmtes A/V-Verhältnis konnte auf teure und am Ende eines Lebenszyklus schwer zu recycelnde, mit Dämmung gefüllte Mauerwerkssteine verzichtet werden. Sämtliche Wände sind dabei streng im Mauerwerksmaß geplant, um das Gebäude möglichst ohne Verschnitt und ressourcenschonend zu errichten. Lediglich die Außenwände und die treppenbegleitenden Innenwandscheiben bilden das Tragwerk des Gebäudes. Alle übrigen Wände sind nichttragend ausgeführt. Dadurch kann sich das Gebäude mit einer zukünftigen Änderung der Nutzungsanforderungen weiter entwickeln. Durch Entfernen einzelner Innenwände können neue Raumsituationen generiert werden. Die Decken und die Außenwände des Sockelgeschosses wurden in Sichtbeton ausgeführt. Dabei wurde das Schalungsbild auf die jeweiligen Raumgeometrien abgestimmt und eine möglichst verschnittarme und dadurch ressourcenschonende Anordnung der Schaltafeln gewählt. Beleuchtung und in die Decke integrierte Lampenfassungen wurden bereits frühzeitig in der Planung mitberücksichtigt.
Das Gebäudeinnere ist hell und transparent, räumlich eindeutig und klar gestaltet. Einfache Mittel, präzise Details und solide Verarbeitung pur eingesetzter Materialien bestimmen die Architektur. Tragwerk und Hülle basieren auf einer durchgängigen, klaren geometrischen Ordnung und wenigen bewusst eingesetzten Materialien. Helle verputzte Flächen wechseln sich ab mit Sichtbeton und Sichtestrich. Das kühle Grau des Betons und des Sichtestrichs bilden dabei einen Kontrast mit den warmen Holzflächen des Eingangsbereichs, sowie mit den Holzböden in den privateren Bereichen im Ober- und Dachgeschoss.
Als Effizienzhaus entwickelt, kommen im Haus erneuerbare Energien als Energieträger für Heizung und Warmwasser zum Einsatz. Zum Heizen besitzt das Gebäude als regeneratives System eine Wärmepumpe und wird somit fast ausschließlich mit Umweltenergie nachhaltig versorgt.
NEUBAU EINES EINFAMILIENHAUSES IN STUTTGART
Bauherr Privat
BGF 287 m²
BRI 840 m³
Wohnfläche 144 m²
Leistungsphasen 1–9
Fertigstellung 10.2021
Fotografie Aras Gökten
Das Haus für eine junge Familie liegt in Stuttgart am Rande eines Baugebiets aus den 80er Jahren. Im Zuge einer nachträglichen Bebauung von freigelassenen Baugrundstücken, wurde das Einfamilienhaus auf einem schmalen und schwer zu bebauenden Grundstück entwickelt. Das Grundstück ist idyllisch gelegen, am Ende einer Wohnstraße, eingebettet zwischen Grünflächen, Gartenanlagen und Wäldern.
Der Entwurf besticht durch seine klare Formensprache und eine kompakte, monolithische Bauweise. Auf Grund der engen Grundstückssituation von nur 10 m Grundstücksbreite und einer steilen Hanggeometrie, entwickelt sich das Haus in die Höhe. Ein dunkler, anthrazit farbiger Baukörper ruht auf einem hellen, betongrauen Sockel. Der dunkle Baukörper ist kompakt und farbig aus einem Guss entwickelt. Sämtliche Details sind auf ein Minimum reduziert.
Das Haus wird wegen der Hangsituation eher ungewöhnlich von der Straße aus leicht abschüssig über das Untergeschoss betreten. Durch den zurückversetzten Eingang bildet sich spielerisch eine Vordachsituation und ein wettergeschützter Eingangsbereich. Eine Sitzbank aus monolithisch gegossenem Sichtbeton vermittelt hier zwischen Innen und Außen.
Über eine quer zum Baukörper gestellte Treppe gelangt der Nutzer in die darüber liegenden Geschosse. Die Treppe ist dabei verbindendes und gleichzeitig trennendes Element im Haus. Einerseits verbindet sie sämtliche Ebenen miteinander, man bewegt sich abwechselnd links und rechts um den Kern herum in die Höhe. Andererseits trennt die Treppe die Aufenthalts- und Schlafräume im Süden von dem dienenden Bereich im Norden. Je weiter man sich im Haus in die Höhe bewegt, um so privater werden die Bereiche.
Auf Grund der Hanglage entstehen im Haus unterschiedliche spannende Raumsituationen sowie Raumbeziehungen zum Außenraum. Durch den vorgezogenen Betonsockel des Untergeschosses entsteht eine großzügige Dachterrasse vor dem Wohnbereich im Erdgeschoss. Mittels einer großen öffenbaren Fensterfront kann der Wohnbereich im Sommer in den Außenraum erweitert werden. Von der Dachterrasse kann eine wunderbare Aussicht genossen werden. Der Blick schweift ins Tal und Grüne bis hin zu den Landmarken Bismarck- und Fernsehturm. Im darüber liegenden Geschoss liegt der dunkle Baukörper hinten auf dem Gelände auf. Der Innenraum geht hier mittels einer großen Terrasse in den rückwärtigen am Hang terrassierten Garten über. Im Innenbereich entwickelt sich das Obergeschoss über einen freien Luftraum in das Dachgeschoss und wird dort von einer Galerie gekrönt. Lediglich ein filigranes Edelstahlseilgewebe trennt das Dach- vom Obergeschoss und markiert die Absturzkante. Ein hohes über beide Geschosse reichendes Lichtband in der Ostfassade markiert die Mittelzone mit den Treppen und sorgt für lichtdurchflutete Räume und einen wunderbaren Lichteinfall bis tief in das Gebäude.
Die tragenden Außen- und Innenwände des Gebäudes sind mit Poroton-Mauerwerk errichtet. Die hierbei eingesetzten monolithischen Steine mit einer Stärke von 36,5 cm erreichen einen Dämmwert, der die Werte der EnEV spielend erreicht und gleichzeitig sämtliche Vorzüge einer Massivbauweise ermöglicht. Durch optimale Ausrichtung des Gebäudes und ein abgestimmtes A/V-Verhältnis konnte auf teure und am Ende eines Lebenszyklus schwer zu recycelnde, mit Dämmung gefüllte Mauerwerkssteine verzichtet werden. Sämtliche Wände sind dabei streng im Mauerwerksmaß geplant, um das Gebäude möglichst ohne Verschnitt und ressourcenschonend zu errichten. Lediglich die Außenwände und die treppenbegleitenden Innenwandscheiben bilden das Tragwerk des Gebäudes. Alle übrigen Wände sind nichttragend ausgeführt. Dadurch kann sich das Gebäude mit einer zukünftigen Änderung der Nutzungsanforderungen weiter entwickeln. Durch Entfernen einzelner Innenwände können neue Raumsituationen generiert werden. Die Decken und die Außenwände des Sockelgeschosses wurden in Sichtbeton ausgeführt. Dabei wurde das Schalungsbild auf die jeweiligen Raumgeometrien abgestimmt und eine möglichst verschnittarme und dadurch ressourcenschonende Anordnung der Schaltafeln gewählt. Beleuchtung und in die Decke integrierte Lampenfassungen wurden bereits frühzeitig in der Planung mitberücksichtigt.
Das Gebäudeinnere ist hell und transparent, räumlich eindeutig und klar gestaltet. Einfache Mittel, präzise Details und solide Verarbeitung pur eingesetzter Materialien bestimmen die Architektur. Tragwerk und Hülle basieren auf einer durchgängigen, klaren geometrischen Ordnung und wenigen bewusst eingesetzten Materialien. Helle verputzte Flächen wechseln sich ab mit Sichtbeton und Sichtestrich. Das kühle Grau des Betons und des Sichtestrichs bilden dabei einen Kontrast mit den warmen Holzflächen des Eingangsbereichs, sowie mit den Holzböden in den privateren Bereichen im Ober- und Dachgeschoss.
Als Effizienzhaus entwickelt, kommen im Haus erneuerbare Energien als Energieträger für Heizung und Warmwasser zum Einsatz. Zum Heizen besitzt das Gebäude als regeneratives System eine Wärmepumpe und wird somit fast ausschließlich mit Umweltenergie nachhaltig versorgt.
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